Lebe wohl, mein Sohn

Lebe wohl, mein Sohn. Du bist gegangen.
Ich weiss nicht warum, weiss nicht wohin.
Wie schön, dass es Dich in meinem Leben gibt.
Wie gut wir es doch gehabt haben, Du und ich.
Auf einen Knall bin ich allein, einsam mit mir,
völlig fassungslos, voller Leid und stumm.
Jeden Tag habe ich unendliches Verlangen,
nach Deinem Sein, nach Deinem Lachen,
nach Deiner Fröhlichkeit, Deiner Lebendigkeit,
nach Deiner ungebändigten Lust am Leben,
nach Deinem Mut, so zu leben wie Du bist,
nach dutzenden Gemeinsamkeiten mit Dir.

Lebe wohl, mein Sohn. Du bist gegangen.
Auf einen Schlag ist nichts mehr, wie es war.
Kein Stein ist auf dem anderen geblieben.
Der Himmel tauschte den Platz mit der Hölle.
Und mein Leben hat den Tod lieben gelernt.
Wie schön, dass es Dich in meinem Leben gibt.
Dein Humor, Dein Strahlen, Deine Fantasie.
«Gib nie auf», hast Du stets gesagt, im Wissen
darum, dass ich es immer wieder schaffe.
Und jetzt bleibt mir nur noch das Verlangen
nach Deiner Neugierde, Deinem Staunen,
Deiner Kraft, Deiner Liebe, Deiner Umarmung.

Lebe wohl, mein Sohn. Du bist gegangen
So gebe ich mich meinem Schicksal hin.
Was Du mir in Deinem Leben alles gibst:
Deine Liebe, Dein Vertrauen und Dein Glück,
Deine Gedanken, Gespräche und Dein Tun.
All Deine Geschenke trage ich im Herzen.
Mein inneres Licht brennt nun deinetwegen,
Gestern, heute, morgen und für alle Zeiten
leuchtet mir Dein Licht auf all den Wegen,
die wir auch heute noch gemeinsam gehen.
Allein im Wissen darum, dass uns die Liebe
in der ewigen Heimat wieder zusammenführt.

Lebe wohl, mein Sohn. Du bist gegangen.
Wie schön, dass es Dich in meinem Leben gibt.
Und eines Tages, das weiss ich genau, werden
wir im hellsten Licht für immer zusammen sein.

Marcel Tresch