Momente ohne Dich
Nicht nur Mütter, auch Väter trauern
um ihr verstorbenes Kind
Ich lerne im Moment, Schmerzen zu erdulden,
mein Leiden so gut es geht zu verstecken,
mein Leben ohne Dich irgendwie auszuhalten,
meine Wunden und Narben zu verbergen,
und trotz geweinter Tränen laut zu lachen.
Nur damit alle denken, die mir begegnen,
dass ich nichts habe und es mir gut geht.
Dann frage ich mich plötzlich wieder:
Warum merkt niemand, wie es mir geht?
Warum fühlt niemand, wie sehr ich leide?
Warum erkennt niemand mein Versteckspiel?
Warum sieht niemand meine Wunden und Narben?
Warum versteht niemand, wie unendlich
schwer es mir an manchen Tagen fällt, ganz
einfach so zu tun, als wäre alles okay?
Wenn ich das Gefühl habe, völlig durchzudrehen,
dann tröste ich mich immer wieder selbst:
Irgendwann weine ich meine allerletzte Träne,
bevor mir der ersehnte Tod meine Leiden nimmt
und er meinen Schmerzen ein Ende bereitet.
Denn jenseits des Regenbogens werden wir uns
wiedersehen und uns in die Arme schliessen.
In meinen Gedanken erkenne ich aber auch,
dass unsere Liebe nie endet, dass wir immer
noch eins sind, dass wir weiterhin verbunden
sind und dass uns gar nichts trennen kann.
Dann fühle ich, wie Du mir hilfst, wieder
aufzustehen, aufrecht zu gehen, mein Leben
fortzuführen, meine Aufgaben zu erfüllen und
die Liebe für alles und jeden fliessen zu lassen.